Edmund’s Okulare

Nachdem ich in "Astronomie.de" und ähnlichen Quellen schon davon gehört habe, freute ich mich, dass mir Herr Idler (Fernrohrland) einen Satz Edmund’s Okulare mitgab.

Genaugenommen handelt es sich um die 4-linsigen 1 1/4’’ orthoskopischen Okulare mit den Brennweiten 4 / 6 / 12,5 / 18 und 25mm, sowie die 3 linsigen Edmund’s "RKE" 8 / 12 / 15 / 21 und 28mm.

Beobachtet habe ich abwechselnd mit meinem Dobsen 12,5’’ / 1900mm und dem kurzen Refraktor TMB 4’’ / 650mm, an verschiedenen Plätzen.

Gelegentliche Durchgucker von den Backnanger Sternguckern waren Gerd Huissel, Reiner tenHoevel und Uli Höhn.
Intensiver getestet habe ich mit Michael Altvater, der bei den Backnanger Sternguckern schon durch Referate über das Thema Okulare bekannt ist.

Ich möchte vorweg sagen, dass uns die Ortho’s sehr positiv aufgefallen sind.
Tabellen und Listen möchte und kann ich nicht aufstellen, dazu fehlt mir die Erfahrung und direkte Vergleiche mit identischen Brennweiten anderer Hersteller.

Das Einblickverhalten bei den kurzbrennweitigen Ortho’s wurde von allen als wirklich überraschend gut empfunden, was bestimmt auch an der konischen Bauform des Okulares liegt.
Das fällt z.B. im Vergleich zur Bauform des 7,5mm Baader oder Parks deutlich auf, wo die Nasenseite sich doch an den Okularkanten eindrückt.

Ich hatte eine einzige Nacht, in der ich sogar mit dem 4mm Ortho im Dob (470-fach) phasenweise einen knackscharfen Jupiter zu sehen bekam!!
Das Gesichtfeld ist orthotypisch natürlich nicht besonders groß, es wird wohl zwischen 40 und 45 liegen. Dafür sind sie aber fast bis zum Rand perfekt scharf.
Um die Qualität in punkto Kontrast und Schärfe zu testen stellte ich mit Vorliebe den Randbereich des aschgrauen Mondlichtes und die Trapezsterne des Orion ein. (im direkten Vergleich war z.B. im 5mm eudiaskopischen Parks vom aschgrauen Mondlicht nichts mehr zu sehen.)
Die beiden E + F Sterne waren natürlich stark seeing-abhängig, aber wir kamen öfters in den Genuss diese 6 Sterne komplett zu sehen.

Was Kontrast, Schärfe und Einblickverhalten betrifft, sind die Okulare sehr zu empfehlen.

Die RKE’s haben wir nicht so ausgiebig getestet, weil sie uns von Beginn an nicht so recht überzeugt haben.
So tritt zum Beispiel außerhalb der Mitte eine deutliche Unschärfe auf.
Mir persönlich gefällt der Anblich nicht, wenn der Jupiter in der Bildmitte scharf ist, und schon der 1.Mond verzogen ist.
Außerdem fehlt mir das Verständnis, dass man des öfteren hier von Planeten Oku’s hört und liest, wenn es nur das 8mm unterhalb des 12,5mm Okulares gibt.

Michael Tomitsch
Backnanger Sterngucke
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