Kurz
vor Weihnachten 2004 bekam ich von Herrn Idler ( Fernrohrland / Fellbach)
zwei Paar Okulare zum Testen.
12,5
mm Genuine Ortho von der Fa. Baader und die neusten 12
mm Pentax XF.
Das Baader ist ein klassisches Ortho nach Ernst Abbe allerdings mit
der zurzeit neuesten Vergütung. 4 Linsen in 2 Gruppen. Somit
ergeben sich vier Glas-Luft-Flächen in diesem Okular und ca.
40° Gesichtsfeld. Das Einblickverhalten ist für mich, ohne
Brille, noch sehr gut. Bei einem Preis von ca. 99.00 Euro für
ein Baaderokular ist die Augenmuschel leider nicht dabei, kann aber
optional bezogen werden.
Das Pentax ist im Vergleich zur alt bekannten XL-Serie richtig zierlich,
und natürlich ideal fürs Binospechteln. Die herausdrehbare
Augenmuschel ist klasse gelöst. Bei ca. 18 mm Augen- Abstand
kommen wahrscheinlich auch Brillenträger gut zurecht. 6 Elemente
in 4 Gruppen und sagenhafte 60° Gesichtsfeld das sind schon Weitwinkeldimensionen.
Preis ca.149,00 Euro.
Die
große Augenlinse (besserer Augenabstand) und das eingebaute
Barlowelement (60°) gehen natürlich auf Kosten von mehr Glas
und noch mehr Glas-Luft-Flächen.
Vor
Jahren habe ich einmal in meiner Unwissenheit, bei einem
Vergleich der 8 mm RKE´s, mein Unverständnis geäußert
wie man bei 8mm Brennweite von Planetenokularen reden kann.
Mittlerweile bin ich glücklicher Besitzer eines Zeiss Großfeldbinos.
Adaptiert an meinem Dob komme ich auf 12 mit einer Brennweite
von 3230 mm. Da kann man auch 18mm Okulare für Planetenbeobachtungen
einsetzen.
Samstagabend
18:°° Uhr Halbmond vor Weihnachten und ich hatte noch 2 Stunden
Zeit. Inklusiv Temperaturausgleich Auf- und Abbau meines Dobsens,
langt die Zeit wohl nicht mehr.
Da meine eigene kleine Sternwarte erst fertig geworden ist (bis auf
viele Kleinigkeiten), also auf mit dem Schiebedach und den K+K TMB
(klein + kurz) in Position gebracht. Mit dem 1,7-fach Korrektor von
Baader bekommt der 105 er auch 1105 mm Brennweite was zu einer ca.
90-facher Vergrößerung führt.
Ich weiß nicht warum, aber die Orthos kamen als erstes dran
und was ich dann sah haute mich fast um. Von einem aschgrauen Mondlicht
konnte man nicht mehr reden denn auch die unbeleuchtete Hälfte
des Mondes war deutlich zu sehen. Bei den Pentaxen überraschte
natürlich der gesamte Anblick des Halbmondes mit noch genügend
Feld drumherum. Das aschgraue Mondlicht war lange nicht so hell, aber
durch den komplett zu sehenden Mond hob sich der unbeleuchtete Mondrand
sehr schön vom Hintergrund ab.
Die Details am Terminator und auf dem Mond waren in beiden Okularsätzen
von einer Spitzenqualität wobei mir wohl bekannt ist, daß
der Mond ( und dann auch bei 90-fach ) nicht gerade das ideale Testobjekt
ist.
Ich freue mich schon auf den Saturn, mit den Testkandidaten. Mit 12,
Bino und ca. 265-fach.
Januar
05Es hatte schon ein paar Versuche gebraucht bis das seeing die 250-fach
mit dem Bino am 12 Dobsen ohne zu wabern zuließ. Um so
toller waren allerdings dann auch die Saturnbilder.
Die 12,5 Orthos zeigten doch etwas mehr an Details, Streifen am Planeten
oder kleine Monde in Randnähe der Saturnringe waren einfach deutlicher
zu sehen. Bei
den Pentax Okularen begeistert das große Gesichtsfeld bei fast
gleicher Qualität und der eine oder andere Mond noch im Okular.
Noch
deutlicher wurde der Unterschied im Orionnebel. Die Orthos zeigten
ein traumhaftes Trapez mit E + F und bei den Pentaxen ist halt noch
ordentlich Nebel drumherum.
Ein
paar Nächte später versuchte ich beide Okulartypen monukolar
auf die Randschärfe hin zu vergleichen. Fast randscharf würde
ich beide bezeichnen! ( Getestet 10 Newton F 6,3 )
Meiner
Meinung nach sind beide Okulare hervorragend und wenn ich wählen
müsste, wäre die Entscheidung wohl: Planeten oder Deepsky?
Klare
Nächte, Mike.