Köpfchen und Muskelkraft: Meade LX200GPS

S&T-Testbericht übersetzt von Reiner ten Hoevel

Meade 8² LX200GPS-Teleskop ist nicht nur ideal für ernsthafte Anfänger, sondern seine Eigenschaften machen es auch für Astrofotografen und fortgeschrittene Amateure interessant. (Verfasser Alan Dyer)

Ein 8² -Schmidt-Cassegrain war lange Zeit für diejenigen Amateure die erste Wahl, die nach reiflicher Überlegung gutes Geld für ein Teleskop ausgeben, um mit ihrer Auswahl ihren Wunsch nach einem Mehrzweckteleskop zu erfüllen. Spezielle Teleskope eignen sich ausgezeichnet für besondere Aufgaben, wie z.B. Astrofotografie, Planetenbeobachtung oder Deep-Sky-Beobachtungen, jedoch mit einem Schmidt-Cassegrain erhält der Beobachter ein für alle diese Aufgaben gut geeignetesInstrument.Meade`s Flaggschiffmodellreihe LX200 wurde unlängst mit der bedeutesten Aufrüstung innerhalb eines Jahrzehnt´s ausgestattet. Neuerdings erhalten diese Computerteleskope ihre Grundeinstellungen für Zeit und den geografischen Standort durch den Empfang von Satellitensignalen der um die Erde kreisenden "Global Positioning System-Satelliten" (GPS) Die LX200GPS-Modelle umfassen 8² , 10² ,12² , 16² -Schmidt-Cassegrains sowie einen 7² _Maksutow-Cassegrain. Für diesen Test entschieden wir uns für das 8² Modell und testeten zwei Exemplare. Das eine Exemplar liehen wir von Meade aus, das zweite Exemplar erwarben wir anonym einige Monate später im Versandhandel von einem Händler. ((Hierzu Anmerkungen am Schluss dieses Testes). Letzteres Instrument war mit der bisherigen Meade Standartvergütung ausgestattet, währen das vom Werk zur Verfügung gestellte Exemplar mit der neuen "Ultra-High Transmission"-Vergütung (UHTC) ausgestattet war.
Beide Instrumente waren anfänglich mit der Software-Version 1.,2a versehen. Sie werden sehen, dass wir es im Lauf des Test für nötig hielten, die Software upzudaten, um eine Reihe von lästigen Fehlern zu beseitigen.

Bildbeschreibung:
Wie wir schon beim Test ähnlicher Instrumente herausfanden, hat uns das Meade LX200GPS-Teleskop wieder einmal in unserer Überzeugung bestärkt, dass ein 8² _Schmidt-Cassegrain wohl der beste Kompromiss für ein Allround-Instrument darstellt. Ein durchschnittlicher Beobachter braucht Jahre um auszuschöpfen, was alles mit einem Instrument dieser Öffnung beobachtet werden kann. Und wenn man dazu noch ein "Go To"-Teleskop besitzt, welches die Objekte einstellt, ist es ein Gerät, welches einen mit unzähligen Beobachtungsobjekten versorgt. Soweit nicht vermerkt, stammen alle Fotos vom Autor

 

Ein sehr cleveres Teleskop Meade 8-Zoll LX200GPS Schmid-Cassegrain-Teleskop.

Grundausstattung:
Autostar II-Steuerung, Stativ, 1 1/4² -Zenitprisma, 26 mm-Okular, 8x50-Sucher und elektrischer Feinfokussierung.

Bildbeschreibung:
Der 8x50-Geradsichtsucher wird schnell mit einer Schwalben-schwanz-halterung hinzugefügt, die für Erhalt der Jus-tierung sorgt. Mit sechs Nylon-schrauben wird der Sucher auf die Hauptoptik einjustiert. Wir haben Fälle erlebt, in denen Benutzer die Gewinde durch übermäßiges Anziehen zerstörten, bei dem Versuch den Sucher optimal zu fixieren. Wir waren vorsichtiger — und zogen die Schrauben mit Gefühl an, gerade soweit, dass es ausreichte den Sucher zu fixieren und seine Justierung zu garantieren. Die GPS-Antenne befindet sich unter dem Höcker auf dem Gabelarm neben dem Sucher

Die Optik:

Ein Teil unserer Begeisterung für Schmidt-.Cassegrain-Systeme ist dadurch bedingt, dass alle von uns getesteten Modelle von Meade und Celestron über ausgezeichnete Optiken verfügten. Die zwei von uns getesteten 8-Zoll-LX200GPS-Teleskope stellten in diesem Punkt keine Ausnahme dar, obgleich beide zum Erreichen ihrer Höchstleistung ein bisschen nachkollimiert werden mussten, (Ein Arbeitsgang, der gut verständlich in der Gebrauchsanleitung beschrieben ist. SC-Optiken, die auch nur minimal dejustiert sind, produzieren weiche Planetenbilder und ausgelaufene Sterne mit seitlichen Lichtausbrüchen.
Nach der Kollimation der Teleskope, verbesserte sich die Abbildungsschärfe und erwies sich als fast lehrbuchmäßig für eine Optik mit zentraler Obstruktion.. Im vorliegenden Fall hat das 8² -Meade eine Obstruktion von 37.5 % im Durchmesser, ein für diese Teleskopklasse typischer Wert. Das bedeutet, dass wenn Details mit wenig Kontrast auf Planeten beobachtet werden, die Wiedergabe des Schmidt-Cassegrain etwa der Leistung eines unobstruierten 5² -Teleskopes entspricht. Für Deep-Sky-Beobachtungen genießt man jedoch den Vorteil einer lichtstarken 8² -Optik. Tatsächlich lieferten die Instrumente knackige Bilder von Jupiter und Saturn, die so reichlich Details zeigten, dass sie allen bis auf ein paar kritische Planetenbeoachter gut gefielen. Mäßig helle Sterne zeigten ein gut definiertes Airy-Scheibchen mit einem hellen innerem Beugungsring und einem schwächeren äußeren Beugungsring, gerade so, wie man es von einer guten Optik dieses Typs erwartet. Der Sterntest zeigte intra- und extrafokal glatte und nahezu identische Beugungsscheibchen , mit keinem Beweis für Oberflächenrauigkeit oder sphärische Aberration und keine Spur von Astigmatismusr.
Ich absolvierte die Tests mit meinem eigenen hochqualitativem 2² -Zenitspiegel. Der mitgelieferte 1 1/4² Zenitspiegel erwies sich als ebenbürtig und zeigte keine auffälligen Verzerrungen, wie sie typisch für schlechte Spiegel sind., ein Problem, dass wir in der Vergangenheit mit ähnlichen Zenitspiegeln hatten. Nichtsdestoweniger, auch wenn man meint dass ein qualitativ hochwertiger 2² -Zenitspiegel überflüssig sei, ist ein Premium-2-Zoll-Zenitspiegel eines der sinnvollsten Zubehörteile, die man für dieses Teleskop erwerben kann.
Der 8x50-Sucher arbeitete gut und hatte ausreichenden Pupillenabstand für Brillenträger. Das Objektiv besaß eine Scharfeinstellmöglichkeit und zeigte über das gesamte Gesichtsfeld gute Sternabbildungen. Ein Qualitätssucher ist auch für ein "GoTo"-Teleskop ein willkommenes Zubehör. Wenn das Teleskop neben dem Zielobjekt steht, oder wenn Sie das Teleskop herkömmlich von Hand einstellen, (Dazu meine späteren Betrachtungen zu den Feineinstellungen) kann man mit dem Sucher Objekte finden und auf Bildmitte einstellen.
Eine der Verbesserungen, die Meade neuerdings anbietet, ist dieUHTC-Vergütung, welche verbesserte Reflexion der Spiegel und erhöhte Transmission der Korrektionsplatte bietet.


Meade 8-Zoll-LX200GPS

Was uns gefiel:

  • Beeindruckende genaue Justierung und Aufsuchgenauigkeit
  • Felsenfeste Montierung mit Toleranz für Ungleichgewichte
  • Spiegelfixierung und genauer Feinfokussierer
  • Stromversorgung mit eingebauter Batterie

Was uns nicht gefiel:

  • Laute Motorengeräusche beim Schwenken im Schnellgang *
  • Verheddern der Schnur des Feinfokussierers
  • Mühsamer Vorgang das schwere Teleskop auf dem Stativ zu befestigen

Siehe hierzu Kommentar im Tex

Meade verspricht eine etwa 20 prozentige Vergrößerung der Helligkeit im sichtbaren Spektrum im Vergleich zur Standartvergütung. Ein 20 prozentiger Helligkeitsgewinn bedeutet ungefähr 10 % mehr Öffnung, d.h. ein UHTC-8-Zöller sollte die Leistung eines 8.75 Zöllers bringen. Analog sollten die Bilder eines 10-Zöllers mit UHTC so hell wie in einem 11-Zöller mit Standartvergütung erscheinen. Unsere Tests, die wir mit einer unvoreingenommenen CCD-Kamera vorgenommen haben, zeigt dass die UHTC-Vergütung wie angekündigt funktioniert. In den verschiedenen Bereichen des Spektrums ergaben sich gegenüber der Standartvergütung im roten Bereich 15 % Helligkeitsgewinn, 14 % im grünen Bereich und 19 % im blauen Bereich. Über das volle visuelle Spektrum gemessen betrug der Gewinn bei unserm Testinstrument etwa 18 %. Wir bemerkten außerdem, dass die UHTC-Vergütung bei Tageslichtbeobachtungen dem Bild einen Hauch von Gelbstich verlieh., jedoch war von dieser Verfärbung auf CCD-Bildern nichts zu bemerken.


Bildbeschreibung:
Wenn es auch nicht sofort ins Auge fällt, wenn man diese beiden Tageslichtaufnahmen einer Testtafel betrachtet, so ist die rechte Aufnahme, die mit dem Teleskop mit UHTC-Vergütung hergestellt wurde nach unseren Messungen ca. 18 % heller, die linke Aufnahme wurde mit dem Teleskop mit Standartvergütung gemacht.

 

Mehr Licht in das Okular zu bekommen, ist ein mächtiger Kaufanreiz die UHTC-Vergütung zu wählen, jedoch am meisten haben Fotografen und CCDkamerabenutzer davon. Für visuelle Beobachter bedeutet 20 % Lichtgewinn, dass das Teleskop einen Größenklassengewinn von 0.2 Magnitudo hat, ein Unterschied, den nur sehr erfahrene Beobachter überhaupt bemerken. Hinzu kommt noch, dass das dunkeladaptierte Auge seine höchste Empfindlichkeit im grünen Licht hat, wo die UHTC-Vergütung weniger wirksam ist, sodass der Größenklassengewinn noch ein wenig schwächer ausfällt.

     

    Bildbeschreibung:
    Bei Tageslicht betrachtet sehen die Teleskope mit Standart und UHTC-Vergütung nahezu gleich aus, jedoch das Instrument mit UHTC liefert in der Brennebene etwa 18 % mehr Licht, das entspricht ungefähr _ Zoll Öffnungsgewinn.

 


Das GPS-Feature:

Im Vergleich zu den Original LX200-Modellen von Meade, die wir in der April-Ausgabe von 1998 auf Seit 49 testeten, sind die neuen GPS-Teleskope mit einer weitaus fortschrittlicheren Autostar II-Steuerung ausgestattet, welches die neueste Version der Autostarsoftware, die wir in der Vergangenheit so hoch gelobt haben, ist. Während unserer Tests stellten wir keinerlei Softwareabstürze, Systemabstürze oder irgendwelche Fehlermeldungen fest.
Autostar II enthält alle Features der älteren Autostars und zwei bemerkenswerte Neuerungen Populäre Kataloge, wie Messier, NGC und Objekte im Sonnensystem sind jetzt mit einem einzigen Tastendruck zugänglich. Vorbei ist das Durchblättern verschiedener Menuelevels um ein Objekt auszuwählen.
Der zweite und bedeutendste Unterschied besteht darin, dass die GPS-Technologie die Autostar Eichprozedur vereinfacht. Schalten Sie das Teleskop ein und nach Absolvierung eines Selbsttests beginnt das Teleskop die Signale der GPS-Satelliten zu empfangen. Die Satelliten teilen dem Teleskop die geografische Breite und Länge sowie Datum und Uhrzeit mit. Wenn es erforderlich ist, müssen Sie noch eine Korrektur für eventuelle Sommerzeit eingeben. (Autostar speichert diese Korrektur ab, sodass Sie nur zweimal im Jahr eine entsprechende Eingabe vornehmen brauchen). Wenn GPS mit der Datenübernahme fertig ist, bietet Autostar verschiedenen Eichmethoden an. Sie können die Zweisternemethode wählen, wobei das Teleskop manuell in eine vorgegebene Startposition gebracht wird, und es dann zu zwei ausgewählten Eichsternen schwenken lassen, so wie es bei den meisten anderen GOTO-Teleskopen machen würden.
Wenn Sie jedoch "Automatik" wählen (Nur bei den GPS-Modellen möglich), brauchen Sie nur abwarten und dem Teleskop bei seinem 5 minütigen Justiertanz zuzuschauen. Zu erst schwenkt das Teleskop rundherum um seine Grundeinstellung in Beziehung zu seinen mechanischen Anschlägen in der Montierung zu finden. Als nächstes benutzt es den eingebauten elektronischen Kompass um den Tubus in Nordrichtung zu bringen.

Spezifikationen auf einen Blick:

Meade 8-Zoll LX200GPS
Effektive Öffnung 8 Zoll (203 mm) *
Zentrale Obstruktion 3 Zoll (76 mm) 37.5 % **
Brennweite 2118 mm f/10.4
Mitgelie3fertes Okular 26 mm Superplössl
Vergrößerung 81x
Gesichtsfeld 37 Bogenminuten
Stromversorgung
Intern 8 C-Batterien
Extern 12VDC (über optionales Kabel)
Gewicht
Teleskop mit Montierung 50 lb (22.6 Kg)
Dreibein 20 lb (9.0 kg)
Positioniergeschwindigkeit
Maximum 8° /Sekunde
Minimum 1.5 Bogensekunden/Seunde
Interne Datenbasis
Sonnensystem 2000 ***
Deep Sky 43776
Sterne 98038
Andere ca. 400
-

* gemessen von S&T
** Ausgedrückt als Prozentsatz des Durchmessers der Öffnung
*** enthält 1870 individuelle Mondformationen

Bildbeschreibung:
Mit seinem direkten Zugriff auf die populärsten Objektkataloge, wurde der Autostar II so verbessert, dass er bequemer zu bedienen ist wie die früheren Autostar-Versionen. Falls die "GPS FIX" Routine, die hier auf der Abbildung gerade abläuft, es nicht schafft innerhalb von 10 Minuten die Satellitendaten zu übernehmen (was selten vorkommt), gibt sie auf und fordert dazu auf, Datum und Uhrzeit von Hand einzugeben.


Darauf berechnet das Teleskop die magnetische Missweisung aus den GPS-Angaben für geografische Länge und Breite und richtet das Teleskop auf den wahren Nordpol aus. Dann folgt eine Serie von Bewegungen um die Neigung des Stativs zu berechnen und dann schwenkt es zum ersten Eichstern — ein heller Stern von dem das Teleskop weiß, dass er über dem Horizont steht. An dieser Stelle greifen Sie ein und zentrieren den Stern im Okular, gerade so wie Sie es von andern GoTo-Teleskopen kennen. Ist dies getan, schwenkt das Teleskop zum zweiten Eichstern und Sie wiederholen den Zentriervorgang. Jetzt sind Sie bereit beliebige Objekte aus der Datenbank des Teleskops aufzufinden.
Wie gut funktioniert das alles? Bemerkenswert gut! Die GPS-Eichprozedur kann von wenigen Sekunden bis etliche Minuten dauern, das hängt von der am Beobachtungsort verfügbaren Satelliten ab. Das Teleskop sollte im Freien entfernt von Wänden und Hindernissen stehen. Während es sonst eine gute Gepflogenheit ist ein neues Teleskop in der Wohnung aufzubauen, so kann das GPS natürlich keine Satelliten innerhalb eines Gebäudes empfangen. Sogar draußen fanden wir heraus, dass das Entfernen des Suchers und das horizontal stellen des Tubus den Empfang der Satellitensignale beschleunigte. Aber in den meisten Nächten fand das Teleskop auch mit montiertem Sucher geradewegs seine benötigten Basisdaten..
Wenn der GPS-Einjustierprozess arbeitet, verstreicht Zeit (Diese Zeit ist oft unvorhersehbar lang und hängt davon ab, wie schnell das Teleskop seine GPS-Daten empfängt.) Eine schnellere Einrichtung des Teleskops, speziell wenn Sie immer am selben Ort beobachten, besteht darin die Uhrzeit und das Datum von Hand einzugeben. (Autostar speichert den letzten Beobachtungsplatz) Anschließend wählen Sie die "Easy Align"-Option. Das Teleskop absolviert nun eine abgekürzte Eichroutine, überspringt die Bewegungen zur Auffindung der Stativneigung, aber sucht noch die Basisposition und stellt die wahre Nordrichtung ein Dann zielt es automatisch auf die beiden Eichsterne, wie es auch andere GoTo-Teleskope machen.
Es stellt sich die Frage, ob dieser abgekürzte Prozess weniger Genauigkeit bietet. Beide Eichmethoden wurden am gleichen Abend getestet. Es zeigte sich, dass die manuell durchgeführte Eichung geringfügig ungenauere Ergebnisse als die ausführliche GPS-Routine . erbrachte (Ein Unterschied von wenigen Bogenminuten) Jedenfalls positionierte das Teleskop alle Objekte einwandfrei im Gesichtsfeld eines 26 mm-Okulars (76x)


Positionier und Nachführgenauigkeit

Nachdem wir ein nagelneues LX200GPS ausgepackt, aufgebaut, eingeschaltet und das GPS-System seine Arbeit hatten durchführen lassen, ergab sich, dass die Positioniergenauigkeit ausreichte, um alle angefahrenen Beobachtungsobjekte innerhalb des 37 Bogenminuten großen Gesichtsfeld des mitgelieferten 26 mm-Standartokulares zu positionieren. Um die Genauigkeit zu verbessern kann man die Antriebseinheit trainieren, ein einfacher Prozess, der dem Autostar beibringt, wie viel Spiel die Motoren und Zahnräder jeder Teleskopachse haben.
Ein weiterer empfohlener Eichprozess wird "Calibrate Sensors" genannt. Dies lässt das Teleskop ähnliche Manöver wie bei einer vollständigen Eichung durchführen, jedoch schwenkt das Teleskop auf den von ihm vermuteten Ort von Polaris. Sie müssen dann Polaris im Okular zentrieren und die Entertaste drücken. Dadurch wird dem Teleskop vermittelt wie weit es in seiner Beurteilung der Lage des wahren magnetischen Nordpols danebenliegt.
Nach Durchführung des Trainings deutete unser Testteleskop in der Tat präzise auf den wahren magnetischen Nordpol nach einer GPS-Eichung.
Das darauf durchgeführte automatische Anfahren der zwei Eichsterne endete dann folgerichtig entweder im Gesichtsfeld des 26mm-Okulars oder nicht weiter als 1 bis 2 Grad von der Okularmitte entfernt und jeweils gut im Sucher aufzufinden.. Beeindruckend! Nach vollzogener Eichung plazierte das Teleskop die angefahrenen Objekte auf 4 bius 8 Bogenminuten von der Okularmitte entfernt (Oft sogar genau ins Zentrum) unabhängig in welche Richtung man das Teleskop fuhr, ob tief im Süden, tief im Norden oder sogar in Zenitnähe. Das ist besonders beeindruckend und deutet auf eine Positioniergenauigkeit hin, die sogar ausreicht um Objekte auf dem kleinen Chip einer CCD-Kamera zu positionieren.
Die Positionierung der Objekte erwies sich als schnell, wobei das Teleskop sich fortschreitend verlangsamte, wenn es sich dem Ziel näherte. Es gab keine langen Wartezeiten, wenn sich das Objekt sich langsam auf seiner endgültigen Position einfand. Wie bei dem Original-LX200 gibt es als Option Hochpräzisionspositionierung, die zwar länger dauert, aber dafür eine überragende Positioniergenauigkeit von 1 bi2 Bogenminuten liefert.
Die Positionierung von Objekten des Sonnensystems erfordert eine komplexe Software um die immer wechselnden Standorte dieser Objekte zu berechnen. Das LX200GPS fand den Mond, Jupiter und Saturn mit der Genauigkeit von einigen Bogenminuten. Nicht unbedingt perfekt, aber stets dicht dran. Die Originalsoftware (1.2a) war für Merkur und Venus weniger genau, in manchen Fällen ergaben sich Einstellfehler von mehreren Grad. Dieser Fehler wurde mit dem Update der Software auf Version 1.4 korrigiert. Das LX200GPS führte die Objekte sehr gut nach. Diese blieben im Altazimuthmodus gut zentriert stundenlang in der Okularmitte. Das war auch bei der Nachführung des Monds der Fall (Man muss vorher die Mondnachführgeschwindigkeit wählen.) Auch die Nachführung von Objekten in Zenitnähe funktionierte. Letzterer Fall erfordert eine schnelle Azimuthbewegung, womit das Teleskop ohne Zögern oder Systemabsturz fertig wurde.
Autostar bietet eine Parkfunktion an, welche sich als nützlich erweist, wenn man Objekte tagsüber positionieren will mit dem in der vorangegangenen Nacht eingerichteten Teleskop.. Wenn Sie das Parkkommando eingeben, begibt sich das Teleskop in eine "Homeposition, danach kann das Teleskop ausgeschaltet werden.
Wenn Sie das Teleskop das nächste Mal wieder einschalten, macht man mit der GPS-Routine weiter um Beobachtungsort und die Beobachtungszeit zu empfangen, jedoch wenn man die Align-Routine erreicht, drückt man dreimal die Modetaste um zum Objektmenue zu schalten oder man drückt einfach die entsprechende Zahlentaste, um direkten Zugang zu den Objektdatenbanken zu erhalten. (Die im übrigen gründliche Teleskopanleitung versäumt es diesen Start von der Parkposition aus zu beschreiben) Anschließend kann man Objekte ohne vorherige Zweisternjustierung eingeben und positionieren lassen.
Wir haben entdeckt, dass diese Prozedur nur unter einem Vorbehalt funktioniert. Wenn das Teleskop im Altazimuthmodus justiert wird sollte die Basis des LX200GPS so gedreht werden, dass die Kontrollschalttafelauf der Südseite der Montierung liegt, das ist eine Bedingung, die laut Anleitung nötig ist, wenn die volle Eichprozedur durchgeführt wird. Wenn die Kontrollschalttafel im Norden steht, wenn man sie aus der Parkposition aufweckt (Sogar nach einer GPS-Justierung) passierte es oft, dass das Teleskop hart gegen seinen mechanischen Anschlag in der Azimuthachse knallte, was in Folge eine Neujustierung nach dem Crash erforderte.

Modus mit Polarausrichtung

Visuelle Beobachter werden das Teleskop meistens im Altazimuthmodus betreiben, weil es die einfachste und stabilste Aufstellung ist. Will man jedoch Langzeitastrofototografie betreiben, muss man das Teleskop auf eine Polhöhenwiege montieren und auf den Himmelspol ausrichten. Das ist notwendig um die Bildfelddrehung während der Langzeitbelichtung zu verhindern.
Wenn das Teleskop poljustiert ist, läuft nur der Rektaszensionsmotor, um das zu fotografierende Objekt nachzuführen. Dies sollte mit einem Minimum von sprunghaften und periodischen Nachführfehlern geschehen. Ohne Korrektur hat das LX200GPS einen sehr akzeptablen periodischen Fehler von ungefähr 40 Bogensekunden währen 8 Minuten Laufzeit des Schneckentriebs. Wie viele moderne Teleskope, die auf Astrofotografie hin konstruiert wurden, hat das LX200GPS eine Schaltung für die Korrektur des periodischen Schneckenfehlers (PEC), welche man trainiert (durch manuelles Nachführen eines Sterns) um den größten Teil des Fehlers zu kompensieren. Unsere anfänglichen Versuche die PEC-Schaltung zu trainieren reduzierte den periodischen Fehler auf ungefähr 20 Bogensekunden.


Bildbeschreibung:

Links: Jeder Gabelarm enthält einen Halter für acht C-Batterien, wodurch kabelloser Betrieb ermöglicht wird. Wie zu erwarten war, hielten die zur Verfügung stehenden Alkalinebatterien bei Temperaturen um den Nullpunkt herum nur eine einzige Nacht. Jedoch auch mit schwachen Batterien benahm sich das Teleskop noch anständig (Indem es automatisch die Schwenkgeschwindigkeit herabsetzte um die Batterien zu schonen, bis ein Punkt erreicht wurde an dem das Teleskop einfach stoppte.

Rechts: Wir empfehlen wieder aufladbare Batterien zu verwenden oder den optionalen Netzadapter #547 zu kaufen, der hier abgebildet ist, eine kräftige Ausführung mit einem 25 Fuß langem Kabel um das Teleskop an einer Steckdose zu betreiben Wenn aus Versehen der Verbindungsstecker einmal aus dem Bedienungsfeld herausgerissen wird, übernehmen die im Instrument eingebauten Batterien automatisch die Stromversorgung. Wenn wir jedoch den Adapter einsteckten, während das Teleskop mit seinen Batterien lief, kam es manchmal vor, dass der Autostar weiter lief, aber manchmal musste das Autostartprogramm neu gestartet werden. Wenn Sie vor haben mit Netzbetrieb zu arbeiten, machen Sie es ab Beginn der Beobachtungsnacht..

Dieses ziemlich enttäuschende Ergebnis mag ein Ergebnis der Ausgabe der Software sein, nachdem wir auf die Version 1.4 upgedatet hatten konnten wir den periodischen Fehler auf 8 Bogensekunden reduzieren. Eine verbesserte Korrektur des periodischen Fehlers war auch eine der Verbesserungen, die mit dem Update versprochen wurden.
Jedoch auch vor Anwendung des PEC war die Nachführung gut genug, einen Nachführstern über mehrere der 8-Minuten-Schneckenperiode still stehen zu lassen. Auf jeden Fall sollte das ausreichen, um CCD-Aufnahmen von 1 bis 2 Minuten Dauer ohne Nachführung zu machen. Wenn Sie jedoch eine Serie von Aufnahmen in einem Intervall von 10 bis 20 Minuten , nach der so genannten "track-and-stack"-Belichtung machen, können Sie Bilder erwarten , die durch Nachführfehler verdorben sind.
Um beste Ergebnisse zu erzielen, wird aktives Nachführen empfohlen. Zu diesem Zweck hat das Bedienungsfeld des LX200GPS einen Autoguideranschluss. Egal ob Sie automatisch oder manuell nachführen, sollten Sie die 1x-Nachführkorrektur-geschwindigkeit benutzen. Eine höhere Geschwindigkeit, z.B. 2x oder 4x und so weiter, lässt die Auswirkungen eines ärgerlichen Getriebespiel bemerken, wenn das Teleskop nach Osten oder Westen gesteuert wird. Das ist ein für elektronische Steuerungen typisches Verhalten.

Weitere Plus und Minus-Punkte:

Das LX200GPS bietet viele technische Merkmale, die es für jemand der ein fortschrittliches Teleskop sucht zu einer attraktiven Wahl macht, ohne Rücksicht auf die GPS-Technologie. Einer dieser Vorzüge ist, dass dieses Teleskop etwas nicht hat, Schwingungen. Wenn es im Altazimuthmodus mit dem mitgelieferten Stativ betrieben wird steht das LX200GPS felsenfest. Es war schwer Schwingungen des Bildes zu verursachen und wenn man welche erzeugte, klangen diese in weniger als einer Sekunde ab — eines der besten Ergebnisse die wir bei einem beliebigen Schmidt-Cassegrainn gefunden haben. Den Preis, den man für diese solide Gabelmontierung zahlt , ist das Gewicht des Teleskops Das 8 Zoll-Instrument mit Batterien, Objektivdeckel, Sucher und Okular erreicht das Gewicht von stattlichen 22.6 Kg, das bisher schwerste von uns getestete 8 Zoll-Schmidt-Cassegrain-Teleskop.
Obwohl jeder Gabelarm einen Traggriff besitzt, macht der Umstand, dass beide Griffe auf der selben Seite sitzen es schwierig das Teleskop zu greifen und hoch zu heben. Eine bessere Lösung wäre die Griffe auf verschiedenen Seiten der Gabelarme anzubringen. Das würde es leichter machen, das Teleskop beim Transport im Gleichgewicht und aufrecht zu halten. Das Problem verstärkt sich noch beim Aufsetzen des Teleskops auf Meade`s altertümliche Stativkonstruktion, welche den Benutzer zwingt das schwere Teleskop auf die Plattform des Stativs zu wuchten und im Blindversuch zu versuchen den Befestigungsbolzen mit dem Gewinde In der Basis des Teleskops in Flucht zu bringen, damit er festgedreht werden kann.
Das Teleskop besitzt solide Klemmungen für beide Achsen, sodass wir signifikannte Ungleichgewichte tolerieren konnten. Sogar, wenn der Okularstutzen mit einem 2-Zenitspiegel und dem "Jumbo Tele Vue 31mm Naglerokular belastet wurde, schwenkte das Teleskop mühelos und führte anstandslos nach. Diese Kombination funktioniert auch dann noch gut, wenn das Teleskop geradeaus (oder auf den Himmelspol bei polarer Montierung) gerichtet wird.
Ein Abstand von 11.4 cm zwischen dem Mikrofokussierer und der Basis des Teleskops gestattet die Montage vieler CCD-Kameras. Um bei sehr ausladenden Zubehörteilen ( Wie z.B. Kleinbildkameras oder Offaxis-Guidern Kollisionen mit der Basis zu vermeiden kann der Autostar so programmiert werden, dass er nicht über einen bestimmten Winkel hinaus schwenkt.
Einzigartig für die LX200GPS-Reihe ist der serienmäßige Einbau eines Mikrofokussierers im Crayford-Stil. CCD-Fotografen waren lange Zeit frustiert über das für die meisten Schmidt-Cassegrains typische Bildschifting., welches sich einstellt, wenn man den Fokusknopf vor und zurück dreht. Unsere Testteleskope hatten ein Bildschifting von fast 40 Bogensekunden ( ungefähr der scheinbare Durchmesser von Jupiter) , was man bei visueller Beobachtung noch tolerieren konnte.

Bildbeschreibung:
Die Hauptbedienungskonsole bietet Anschlüsse für die Handsteuerbox, eine RJ-11_Telefonbuchse für einen optionalen Autoguider und zwei RS-232-Schnittstellen für externe Verbindungen zu einem Computer. Letztere sind ebenfalls als RJ-11 Telefonbuchsen ausgeführt und erfordern ein Adapterkabel von Meade um die Verbindung zu einem Computer mit einem seriellem Standart DB9-Port durchzuführen. Der Feinfokussierer wird in eine Minitelefonbuchse eingesteckt, die sich oberhalb der Buchse für ein beleuchtetes Fadenkreuz befindet. Darunter gibt es noch eine Buchse, die 12V DC für den Anschluss weiterer Zusatzgeräte liefert.

Anstatt den Spiegel zu bewegen, wird mit dem Mikrofokussierer das Okular vor und zurück bewegt, wodurch man eine schifting und zitterfreie Scharfeinstellung erhält, geradeso wie es von Meade propagiert wird. Weil der Mikrofokussierer nur einen Verstellweg von 13 mm hat, muss die Schärfe vorher grob mit der Hauptspiegelverstellung eingestellt werden. Der Mikrofokussierer wird von der Autostarhandbox aus bedient, die dafür eine separate Taste besitzt. ( Man braucht sich also nicht mühsam durch irgendwelche Menues zu hangeln.) Die schnelle Fokussiergeschwindigkeit ist für den Visuellen Betrieb ausreichend, während die langsame Geschwindigkeit für höchste Genauigkeit beim Scharfstellen einer CCD-Kamera in Nächten mit exzelentem Seeing sorgt.

Bildbeschreibung:
Das LX200GPS ist mit einem elektische Feinfokussierer im Crayford-Stil ausgestattet, der die konventionelle Fokussier-methode von Schmidt-Cassegrains ergänzt. ( Die Grobfokussierung wird mit dem großen silbernen Knopf rechts vom Feinfokussierer vorgenommen.) Oberhalb dieses Knopfes gibt es einen kleineren Knopf, mit dem der Hauptspiegel festgeklemmt wird, um ihn an seinem Platz zu fixieren. Für das Ablegen der Autostar-Handbox gibt einen Plastikhalter, der an einem der beiden Handgriffe befestigt wird.

Einen Missstand, den wir fanden, besteht darin, dass das Fokussiererkabel unter den Gabelarmen hängen bleiben kann(. (Das Kabel läuft vom beweglichen Teleskop zu der feststehenden Bedienungskonsole.) Um das aufgewickelte Kabel wieder zu entwirren, muss man den Stecker an der Bedienungskonsole herausziehen. Eine bessere Lösung für die nächste Generation des LX200GPS wäre es, die Fokussiererverbindung in den beweglichen Teil des Teleskops zu integrieren.
Als Ergänzung zum Feinfokussierer gibt es einen Knopf, mit dem der Hauptspiegel arretiert werden kann, sodass dieser nicht mehr verkippen kann, wenn das Teleskop sich dreht. Das funktioniert gut, und muss beim Bilder machen unbedingt benutzt werden. Praktisch immer wenn der Knopf festgestellt wurde um das Spiegelshifting zu verhindern, zeigte das Bild keinerlei Schifting mehr.
Bei Netzbetrieb oder mit frischen Batterien bietet das LX200GPS eine maximale — Schwenkgeschwindigkeit von 8 Grad/Sekunde, schnell genug um das Teleskop von einer Seite des Himmels bis zur entgegengesetzten Seite in weniger als einer halben Minute zu schwenken. Der Preis für diese Geschwindigkeit sind Geräusche. Bei seiner Höchstgeschwindigkeit jault das Teleskop so laut, dass man es in einer ruhigen Nacht schon aus einiger Entfernung hört. Wenn es im Nachführbetrieb läuft, ist das Teleskop extrem leise. In Situationen, wenn das Geräusch der schnellsten Schwenkgeschwindigkeit ein Problem darstellt, kann man die maximale Schwenkgeschwindigkeit reduzieren und damit auch den Geräuschpegel. Wenn man die Schwenkgeschwindigkeit auf 3 Grad/Sekunde reduziert, geht das Geräusch des LX200GPS um den Faktor 10 zurück., sodass es etwa den Level der NexStar GPS-Teleskope von Mead`s Mitbewerber Celestron erreicht, welche von Haus aus eine maximale Schwenkgeschwindigkeit von 3 Grad/Sekunde haben.


Bildbeschreibung: Meade`Feinfokussierer (links) nimmt Standart 2-Zoll-Zubehör auf, wie z.B. einen optionalen 2² -Zenitspiegel (Mitte) Ein mitgelieferter 2² /1 1/4² -Adapter nimmt den mitgelieferten 1 1/4² -Zenitspiegel auf. Ein weiterer mitgelieferter Adapter stellt das für Schmidt-Cassegrains übliche Standartgewinde zur Verfügung, welches den Anschluss üblicher Zubehörteile für Schmidt-Cassegrains wie z.B. Telekompressor oder Off-Axis-Guider erlaubt.

Schließlich , als Kontrastprogramm zu all diesen High-Tech-Eigenschaften möchten wir Meade noch ein Lob aussprechen, dass es an dem Teleskop noch konventionelle mechanische Achsenklemmungen und Feinverstellungen gibt. Wenn man mal in der Klemme sitzt, dass die Elektronik oder die Stromversorgung ausfällt, kann man dann immer noch das Teleskop ohne irgendeine Form elektronischer Nachführung benutzen.

Bildbeschreibung:
Eines unserer Testteleskope, (das ausgeliehene) war besonders laut, wenn es in Höhe oder Azimuth geschwenkt wurde. Am schlimmsten war das Geräusch bei tiefen Temperaturen. Vergrößern des Schneckenanpressducks (Einstellung mit der kleinen mit einem Pfeil gekennzeichneten Justierschraube) brachte Abhilfe, aber seien Sie vorsichtig- wenn man das Schneckenspiel zu klein macht, können die Zahnräder blockieren. Wenn man am Autostar die maximale Schwenkgeschwindigkeit reduziert, wird auch das Geräusch reduziert, jedoch in sehr kalten Nächten war das Geräusch der Deklinationsbewegung immer noch laut, sogar bei mäßigen 4 Grad/Sekunde.

 

Zusammenfassung des Tests:

Braucht man GPS wirklich? Ein Teleskop mit Satellitensignalen auszurichten ist nützlich, wenn man das Teleskop an verschiedenen weit auseinander liegenden und selten besuchten Plätzen benutzt. Jedoch wenn man immer nur an ein oder zwei Plätzen beobachtet, ist die einfachere Methode die Daten der zwei Beobachterplätze im Speicher des Autostar abzulegen. (Ein Vorgang den man nur einmal auszuführen braucht) Wenn man dann beobachten möchte braucht man nur die Nr. des Beobachtungsortes sowie Datum und Uhrzeit einzugeben.. Nichtsdestoweniger fanden wir heraus, dass die GPS-Technologie mit größerer Genauigkeit die ersten Eichsterne und später auch die Beobachtungsziele aufsucht.

Aber lohnt das den Mehraufwand von zusätzlichen 800-1000 Dollar gegen über einem Teleskop in mittlerer Preislage wie z.B. Meade`s LX90? Vielleicht, aber man sollte berücksichtigen, dass sich die GPS-Modelle in einigen Punkten von den billigeren Schmidt-Cassegrains unterscheiden. Da wären zu nennen: Eine stabilere Montierung, PEC, die Autoguiderfähigkeit, die Spiegelarretierung und der Mikrofokussierer. Fügen Sie diese Eigenschaften noch die Bequemlichkeit und Genauigkeit der GPS-Eichung hinzu und Sie haben in der Tat ein leistungsfähiges Teleskop. Auf der Basis unserer Untersuchungen können wir das LX200GPS als erste Wahl sowohl dem ernsthaften Anfänger als auch dem fortgeschrittenen Amateur empfehlen. Wenn man alle seine Fähigkeiten in Betracht zieht, ist es ein fantastischer Kauf.

Analyse einerBesprechung:

Die längste Zeit im 20. Jahrhundert bestanden Teleskope aus einer geringen Menge Glas und einer überschaubaren Ansammlung von einigem Metal plus Schrauben und Bolzen, die etwas technisch höher entwickelten besaßen noch ein oder zwei Motoren. Heutzutage sind selbst Niedrigpreisteleskope mit Schaltkreisen mit komplexer Elektronik, die Computerprogramme mit mehreren tausend Zeilen enthalten, ausgestattet. Diese Software ist der Fluch für die Ingenieure, weil trotz noch so vielem Testen man nicht die alle Bugs beseitigen kann, die sich dann erst nach dem Neuerscheinen des Produkts auf dem Markt zeigen.

Weil Teleskope mit komplexen Computerprogrammen oft ihre Mucken in Zeiten der Erstauslieferung zeigen, warten wir grundsätzlich einige Monate, bevor wir eines dieser Instrumente erwerben. Diese Vorgehensweise garantiert dass unsere Berichte eine Ausrüstung beschreibt, wie sie für den Konsumenten zur Zeit der Drucklegung unserer Berichte verfügbar ist. In der Vergangenheit haben wir einige der ersten Instrumente von Neuerscheinungen besprochen und ertappten uns dabei, Wischi-Waschi-Statements von der Art "laut Hersteller, dieser oder jener Fehler sollte bei Erscheinen unseres Artikels inzwischen behoben sein". Wenn wir jedoch abwarten, können wir fundiertere Aussagen machen.

Im Falle von wirklich komplexen Instrumenten, wie dem LX200GPS haben wir uns manchmal ein frühes Modell vom Hersteller ausgeliehen, um den Feldversuch zu beginnen. Wir sparten uns gründliche Tests für anonym zu einem späteren Zeitpunkt gekaufte Teleskope auf. Es ergab sich so, dass ich das geliehene Teleskop im vergangenen Mei 2002 bekam und das anonym gekaufte stammte vom August und hatte noch die selbe Softwareversion. Aber gerade als Alan mir das geliehene Teleskop zum Vergleich der neuen mit der alten Vergütung schickte, lieferte gerade Meade die überarbeitete Softwareversion 1.4 aus, mit der verschiedene Bugs beseitigt wurden., die Alan entdeckt hatte. Ich konnte diese Positionen bestätigen, welche ordnungsgemäß in dem vorangegangenen Test notiert wurden. Ich fuhr fort die gleichen Tests mit dem erhaltenen Teleskop zu machen. Daher, repräsentiert dieser Bericht das Teleskop in der Form, wie es im Sommer 2002 ausgeliefert wurde.

Dennis Di Cicco